Stadtgeschichte

Über 800 Jahre Stadtgeschichte, eine im 16. bis 18. Jahrhundert entstandene Altstadt, Flussromantik und Ausflugsschifffahrt prägen Bild und Entwicklung von Lauenburg/Elbe. Die Altstadt ist heute der größte Denkmalbereich Schleswig-Holsteins. Mehr Denkmäler als hier, finden Sie selten im Land auf einem Fleck.

 

In der Geschichte des Lauenburger Landes sind wesentliche Ereignisse mit dem Namen Heinrichs des Löwen verbunden. Nachfolger Heinrichs des Löwen, der vor den Streitkräften Friedrichs des I. (Barbarossa) flüchten musste, war Bernhard von Askanien, der 1182 die Feste Lavenburg (Lauenburg) erbaute. Bernhard wurde Stammvater der Herzöge von Sachsen-Lauenburg, die bis 1689 das Land regierten, das im Wesentlichen im heutigen Kreis Herzogtum Lauenburg weiterbesteht. Es war in der Folgezeit in Personalunion mit dem Kurfürstentum Hannover (1689–1803), dann dem Königreich Dänemark (1815–1864) und schließlich Preußen (1865–1876) verbunden. Zwischen 1803 und 1815 war es französisch besetzt bzw. ab 1810 in das Französische Kaiserreich eingegliedert.


Seit jeher war Lauenburg Station für Reisende - Mönche, Pilger, Soldaten, Händler. Im Dreißigjährigen Krieg trafen sich die kaiserlichen Feldherren Tilly und Wallenstein in Lauenburg, um den Feldzug gegen den dänischen König Christian IV. zu planen. 1865 machten Kaiser Wilhelm I. und Fürst Otto von Bismarck Station in der Stadt.


Die Elbe war Lebensader, diente als Transportweg zwischen dem Osten über Hamburg bis zur Nordsee. Über den am Ende des 14. Jh. erbauten Stecknitz-Delvenau-Kanal wurden Salz und andere Güter nach Lübeck und in Gegenrichtung befördert. 1417 verlieh der machtbewusste Herzog Erich V. seinen Lauenburgern das Privileg, dass nur sie die Waren, die von Lübeck aus auf dem Kanal kamen, auf der Elbe und nach Hamburg weiterbefördern durften.


Mit der Zunahme des Warenverkehrs auf der Elbe im ausgehenden Mittelalter wurde Lauenburg zu einem der wichtigsten Umschlagplätze Nordeuropas und so zur Schiffer- und Handwerkerstadt.

Mit dem Ausbau der ehmaligen Post-, Heer- und Handelsstraße (heute B5) und der Straße über Schwarzenbek nach Lübeck (heute B 207) sowie der Bahnstrecke Hamburg - Berlin im 19. Jahrhundert hielt die Industrie und der Fremdenverkehr Einzug. Werften und Fabriken wurden gebaut, vor allem Schiffbau und Zündholzproduktion spielte eine wichtige Rolle. Der 1900 erbaute Elbe-Lübeck-Kanal löste den Stecknitzkanal ab. Die Stadt beherbergte drei Werften, von denen heute nur noch die Hitzler-Werft existiert.

Einen Einschnitt erlebte Lauenburg durch den Zweiten Weltkrieg: Beim sogenannten und kriegsentscheidenden Kampf um den Brückenkopf Ende April 1945 wurden die 1878 erbaute Elbbrücke sowie zahlreich Häuser zerstört, die Kriegsgräberstätte am Ortsausgang Richtung Geesthacht zeugt noch von dieser Zeit. In der Folgezeit strömten zahlreiche Flüchtlinge in den Ort, nach Gründung der DDR wurde Lauenburg Zonenrand- und durch die B5 Transitstadt für den Verkehr nach Berlin, bis 1982 die Autobahn 24 gebaut wurde. Nach der Grenzöffnung 1989 musste Lauenburg seinen Weg dann wieder neu finden und konnte endlich eine Partnerschaft mit der benachbarten mecklenburgischen Stadt Boizenburg eingehen.