Filmchronik - Filme und Drehorte in Geesthacht von 2012 bis 2019
November 2019
- Eine alleinstehende Scheune zu finden ist nicht so einfach. Das stellte das Filmteam von Aspekt Telefilm fest, als für die ARD-Reihe „Nord bei Nordwest“ eine entsprechende Location gesucht wurde. Beim Gut Hasenthal fand man schließlich die geeignete Scheune. Erstmals stand in der Krimireihe neben Hinnerk Schönemann für die elfte Folge Jana Klinge als Kommissarin Hannah Wagner mit vor der Kamera.
September 2019
- „Morden im Norden“ heißt die ARD-Vorabendserie, die normalerweise in Lübeck spielt. Doch die Ermittler Finn Kiesewetter (gespielt von Sven Martinek) und Lars Englen (Ingo Naujoks) deckten auch schon in Geesthacht einen Mordfall auf. Am Thekla-Haus der früheren Lungenheilanstalt in Edmundsthal-Siemerswalde drehten die beiden Hauptdarsteller für eine Folge der Krimiserie, die seit 2012 im Ersten läuft. Das Thekla-Haus wird im Film zum Seniorenheim umgebaut.
- In der elften Folge der siebten Staffel mit dem Arbeitstitel „Schuld und Sühne“ wird eine Versicherungsangestellte in ihrer Wohnung tot aufgefunden. Kiesewetter und Englen ermitteln und geraten in ein großes Familiendrama. „Bei der Flut der Krimis in Deutschland wäre die halbe Bevölkerung tot, wenn alles wahr wäre, was wir im Fernsehen erzählen. Allein bei 16 Folgen ‚Morden im Norden’ sind 16 Tote zu beklagen. Krimis dienen dazu, Extreme zu erzählen“, sagte Sven Martinek. Seine Rollenfigur lässt sich in den Krimis stark von Gefühlen treiben, Kollege Englen hält sich eng an die Vorschriften. Ingo Naujoks: „Im Fernsehen ist ein Ermittler-Duo nur dann spannend, wenn sich die Protagonisten ein wenig reiben. Abgesehen davon spiegelt sich in Englens Paragraphentreue meine ganz persönliche Position wider.“
Juli 2019
- Die Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein (FFHSH) zeichnete in Geesthhacht das Filmprojekt „Die große Freiheit“ mit dem Grünen Filmpass für ökologische Arbeit aus. 15 von 26 Drehtagen spielten in einem leerstehenden Einfamilienhaus an der Elbstraße. In den Hauptrollen sind Rolf Lassgård (Wallander, Jäger - Tödliche Gefahr) und Dagmar Menzel (Tatort Nürnberg, Ein Tag wie jeder andere) zu sehen. Wendla Nölle, die bei dem Projekt Regie führte, war es ihr erster Spielfilm. Unter anderem bei Wim Wenders und Fatih Akin hatte sie in Hamburg Visuelle Kommunikation studiert. Grundlage für „Die große Freiheit“ ist die Geschichte ihrer Eltern, nachdem ihre Mutter an MS erkrankt ist. In Geesthacht steht das Haus, in dem Dagmar Menzel und Rolf Lassgård als Filmpaar leben.
- „Die große Freiheit“ ist Teil der NDR-Filmreihe „Nordlichter“, mit der Nachwuchstalente gefördert werden. Während der Dreharbeiten achtete das Filmteam sehr darauf, ökologischen Gesichtspunkten gerecht zu werden. Dafür belohnte die FFHSH das Team mit dem Grünen Filmpass. Unter anderem wird Strom aus Steckdosen und nicht aus mobilen Generatoren genutzt, statt auf Papier kommuniziert das Team online miteinander, das Catering ist regional ausgerichtet und Einwegplastikbecher am Set wurden durch Kaffeetassen aus Keramik ersetzt.
November 2018
- Zur „Schwanitzer Dorschwoche“ rückt die Crew von „Nord bei Nordwest“ erneut in Geesthacht an. Diesmal wieder im ehemaligen Hotel zur Post an der Elbstraße. Das Hotel ist in der Reihe immer die „Pension Ahab“, fast in allen Folgen der ARD-Krimireihe gab es bisher Szenen, die dort spielten.
September 2018
- Auch für die nächste Folge von „Nord bei Nordwest“ war das Team um die Hauptdarsteller Hinnerk Schönemann und Henny Reents wieder in Geesthacht am Start. Diesmal wurde in der alten Bauhofhalle an der Steinstraße extremer Aufwand für Unterwasserszenen betrieben. Im Hafen des fiktiven Filmortes Schwanitz, tatsächlich auf Fehmarn, geht Kommissarin Lona Vogt (Henny Reents) an Bord eines Bootes, um zu ermitteln. Im nächsten Moment befindet sie sich unter Deck. In Geesthacht in der Kajüte eines Nachbaus des Bootes. „Wir drehen eine Explosion an Bord, unsere Hauptdarsteller stehen danach tief im Wasser. Das wäre auf Fehmarn so nicht gegangen, deshalb haben wir uns eine Alternative überlegt“, sagt Claudia Schröder, die Produzentin des Krimis. Die Kulissenbauer der Produktionsfirma werkelten tagelang und bauten die Kajüte des Bootes nach. Um den Nachbau herum wurde schließlich ein großes Becken aus Stahlgerüst, Holzplatten und Folie errichtet. Daneben ein zweites Becken. Darin wurden 90.000 Liter Wasser erwärmt, um die Aufnahmen nach der Explosion für Henny Reents, Hinnerk Schönemann und den ebenfalls im Wasser stehenden Kameramann angenehm zu machen. „Wir lassen unsere Filmkajüte nicht untergehen. Sie bleibt stehen und wir fluten sie mit Wasser, das wir aus dem einen Becken in das zweite Becken pumpen“, erklärte Claudia Schröder.
- Die Explosion im Hafen von Schwanitz, bei der Lona Vogt schwer verletzt wird, ist der Einstieg in die neunte Folge von „Nord bei Nordwest“.
August 2018
- „Ruhe, wir drehen!“ hieß es erneut für die ARD-Krimireihe „Nord bei Nordwest“. Produzentin Claudia Schröder (Aspekt Telefilm) war mit ihrem Team bereits mehrfach in der Stadt. Diesmal vor dem Krügerschen Haus gedreht. Diesmal für die Folge „Frau Irmler“. Nebenan findet sich im Film das Reisebüro „Klee“. Im Film spielte die Szene in Travemünde. Regisseur Felix Herzogenrath hatte die Geschichte um zwei verschwundene Teenager, eine verletzte Schildkröte und eine Gärtnerin, die offensichtlich etwas zu verbergen hat, verfilmt. Das Drehbuch für die achte Folge der Krimireihe schrieb Niels Holle. „Das ist schon spannend zu sehen“, sagte Bettina Knoop aus der Touristeninfo, die quasi einen Logenplatz hatte. „Wenn man bedenkt, dass die mit 35 Leuten hier für 65 Sekunden Sendezeit drehen, ist der Aufwand für so einen kompletten Krimi unvorstellbar“, staunte sie.
Juni 2018
- Zunächst mit dem Arbeitstitel „Herzrasen“ produziert kam der Film dann als „Zwischen zwei Herzen“ ins Fernsehen. ARD Degeto hatte dafür unter anderem in der St.-Salvatoris-Kirche an der Elbstraße gedreht. Regisseur Markus Herling war vom Schauplatz begeistert und will wieder in Geesthacht drehen. „Wo es gut läuft, dahin kehrt man ja auch gerne zurück“, sagte er. Erzählt wird die Geschichte von Katrin (Anna Schudt) und ihrem Mann (Felix Klare), die eine perfekte Ehe zu führen scheinen. Beide sind in ihren Berufen erfolgreich, haben zwei wohlgeratene Kinder und einen verlässlichen Freundeskreis. Doch dann stellt Katrins Begegnung mit Peter (Mark Waschke) die Beziehung auf die Probe. In der Kirche arbeitete Klare als Restaurator, es wurden Szenen aufgenommen, in denen er ein altes Gemälde aufarbeitet.
Februar 2018
- Ein dänisch-deutsches Filmteam setzte den Krimi-Bestseller „Verachtung“ von Jussi Adler-Olsen unter anderem im Thekla-Haus, das dem Film einen besonderen Grusel-Charme verleihen soll, um. „Verachtung“ kam im Mai 2019 in die deutschen Kinos. Mit über zehn Millionen verkauften Romanen gehört Jussi Adler-Olsen zu den erfolgreichsten skandinavischen Krimiautoren. Seit 2013 erobert seine Reihe über das Sonderdezernat Q mit den Ermittlern Carl Mørck und Hafez el-Assad auch die Leinwände. „Verachtung“ handelt von einer Frau, die nach einer von Grausamkeit und Misshandlungen geprägten Zeit in einem Heim für schwererziehbare Mädchen grausame Rache an ihren einstigen Peinigern nimmt. Szenen spielen im Thekla-Haus in Edmundsthal-Siemerswalde.
November 2017
- Szenen für die Dokumentation zum Kieler Matrosenaufstand wurden im ehemaligen „Hotel zur Post“ gedreht. Der Aufstand hatte 1918 zur Novemberrevolution im Deutschen Reich und zum Entstehen der Weimarer Republik geführt. Obwohl der Aufstand Deutschland fundamental verändert hatte, ist er im Gedächtnis der Menschen kaum verankert. Anlässlich des100. Jahrestages wollten NDR und Arte mit „Novembersturm“ an die dramatischen Tage im Herbst 1918 erinnern wollte. Grimme-Preisträger Jens Becker schrieb das Drehbuch, gedreht wurde außer an der Elbstraße auch an der Zufahrt zu den Kliniken in Edmundtshal. Das alte Wachhäuschen an der Johannes-Ritter-Straße wurde als geeignetes Motiv ausgesucht. Ergänzend zu Spielszenen und nachgesprochenen Aussagen von Zeitzeugen schildern Schleswig-Holsteins früherer Ministerpräsident Björn Engholm, Flottillenadmiral Kay-Achim Schönbach, Kommandeur der Marineschule Mürwik, und Politikerin Sahra Wagenknecht (Die Linke) ihre Sicht auf die damaligen Ereignisse.
- Ende Oktober 1918, zu Beginn des Aufstands kurz vor Ende des Ersten Weltkriegs, weigerten sich Matrosen mehrerer Schiffe, zu einer sinnlosen Entscheidungsschlacht gegen die britische Marine auszulaufen. Wenig später solidarisieren sich in Kiel Tausende Männer und Frauen aus der Arbeiterschaft mit den Aufständischen. Erst forderten sie das Ende des Kriegs, dann auch die Absetzung des Kaisers und die Schaffung einer Republik. Die alte, autoritäre Ordnung brach mit atemberaubendem Tempo zusammen, am 9. November dankte der Kaiser ab. „Novembersturm“ erzählt die rasante Entwicklung nach.
2017:
- Die ARD Telenovela „Rote Rosen“, eigentlich in Lüneburg zuhause, kommt im Juli nach Geesthacht. Auf einem Hausboot im Hafen werden Szenen für die beliebte Vorabendserie gedreht.
- Für die ARD Krimireihe „Nord bei Nordwest“ dreht der ermittelnde Tierarzt Hinnerk Schönemann im Juni im „Hotel zur Post“. Mit dabei auch seine „Kollegin“ von der Polizei, Henny Reents. Für die Folge „Waidmannsheil“ wird die urige Gaststube so präpariert, dass hier die Jäger ihren Stammtisch abhalten. Produzentin Claudia Schröder ist verliebt in das spezielle Ambiente des Hotels.
- Sein 31. Fall führt den Kieler Kommissar Klaus Borowski (Axel Milberg) auf die fiktive nordfriesische Insel Suunholt. Tatsächlich dreht die ARD für den „Tatort“ im März auch im „Hotel zur Post“ an der Elbstraße. In "Borowski und das Land zwischen den Meeren" steht neben Milberg auch Thomas Kügel vor der Kamera.
- Einen ganz speziellen Film drehte das Team des Helmoltz-Forschungszentrums Geesthacht (HZG) zum Jahr der Wissenschaft zum Thema Ozeane und Meere. Gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat das HZG einen 30-minütigen Film in 360-Grad-Technik für das Planetarium gedreht, um die Erforschung der Meere zu zeigen.
2016:
- Die Hannoveraner Produktionsfirma Cinecentrum kommt im Oktober für ARD-Reihe „Tatort“ nach Geesthacht, ebenfalls ins „Hotel zur Post“. Die TV-Polizisten Wotan Wilke Möhring und Franziska Weisz gehen im Krimi „Böse Buben“ einem Umweltfall nach. Vier Tage gehen sie ein und aus.
- Tatortreiniger Heiko „Schotty“ Schotte alias Bjarne Mädel ist im September zu Gast. Großputz hieß es, denn der Tatortreiniger drehte für die bekannte NDR-Comedyreihe. Im Saal des „Hotel zur Post“ war ein Junggesellenabschied ausgeartet. „Schotty“ muss ran und aufräumen.
- „Lucky Loser“ heißt die Produktion, die trotz geringen Budgets große Stars lockt. Kai Wiesinger („Stadtgespräch“), Annette Frier („Danni Lowinski“), Peter Trabner („Alki, Alki“), Andreas Hoppe („Tatort“) und andere Schauspieler stehen im August vor der Kamera von Thomas Förster. Gedreht wurde in Geesthacht in der Autowaschanlage „soft & easy“ an der Steinstraße. Eine zur Story passende Wohnung fand die Produktionsfirma im Bestand der Wohnraumentwicklungs-Gesellschaft Geesthacht (WoGee) am Hörner Weg.
- Die idyllische Strecke durch den Wald des Bistals führt im April ein Filmteam in die Region. Gedreht werden für die ARD-Krimireihe „Nord bei Nordwest“ Szenen eines Motorradrennens, das eigentlich an der Ostsee stattfindet. Am Rande dabei: Wieder einmal das ehemalige „Hotel zur Post“.
2015:
- Eine rasante Komödie mit speziellem Thema: Simon (12) soll seine Vorhaut opfern - und so das Bündnis mit Gott eingehen. Doch statt den Wünschen seines religiösen Vaters Frank zu folgen, verliebt sich Simon Hals über Kopf in die neue Rabbinerin... Der NDR ließ "Simon sagt auf Wiedersehen zu seiner Vorhaut" in der jüdischen Gemeinde drehen, auch in Geesthacht. Die Hauptrollen spielten Maximilian Ehrenreich, Florian Stetter, Lavinia Wilson und Catherine De Léan.
2014:
- Peter Lohmeyer steht im Bereich Bahnstraße und Hechtholz für den Thriller „Brandmal“ der ARD vor der Kamera. Es wurde geschossen, Autos rasten umher. Der Aufwand für die Filmcrew war enorm, die in Geesthacht gefilmten Szenen spielten in den 1980er Jahren. Gelbe Telefonzellen, damalige Automodelle und mittlerweile verbotene Zigarettenwerbung inklusive.
2012:
- Kommissar Stubbe (Wolfgang Stumph) ermittelt in der ZDF-Reihe „Stubbe – von Fall zu Fall“ eigentlich in Hamburg. Doch mangels passender Location wird in Geesthacht gedreht. Der Lokschuppen, in dem die Arbeitsgemeinschaft Geesthachter Eisenbahn (AGE) die Dampflok „Karoline“ hegt und pflegt, wurde als Drehort ausgewählt. Neben „Stubbe“ stehen auch Tochter Stephanie Stumph und Wanja Mues vor der Kamera.
- Ein beliebter Platz für Filmaufnahmen befindet sich auch vor den Toren Geesthachts – das Bistal. Axel Milberg und Sibel Kekilli ermitteln 2012 im Fall „Der brennende Mann“. Außer in Geesthacht, Rellingen, Schleswig und Kappeln wurde natürlich auch in Kiel gedreht, wo das Ermittlerteam eigentlich arbeitet.