Die Möllner Seenkette und das Hellbachtal

Eiszeitliches Juwel

Wunder der Natur und eine der letzten Wildnisse in Schleswig-Holstein: das landschaftlich reizvolle Hellbachtal mit Lottsee, Krebssee und Schwarzsee.

Eingebettet in den Naturpark „Lauenburgische Seen“ liegt das 157 Hektar große Naturschutzgebiet Hellbachtal. Es ist Teil eines eiszeitlich entstandenen Tunneltales, welches sich als markante Rinne über etwa zehn Kilometer von Mölln bis nach Gudow erstreckt. Das idyllische Kleinod im Herzen des Herzogtums verzaubert durch ausgedehnte, artenreiche Feuchtwiesen, Bruchwälder und Moore sowie durch die aufgrund ihrer Entstehungsgeschichte sehr unterschiedlich geprägten Seen. Sie sind Überbleibsel sogenannter „Strudellöcher“, die auch als Kolke bezeichnet werden. Besonders gut lassen sich die vielfältigen Naturräume zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkunden.

 

Traumhaftes Wegenetz

Durch das urige Hellbachtal führen hervorragend ausgebaute Rad- und Wanderwege – wie beispielsweise die europäischen Fernwanderwege (1,6 und 9). Ebenso gibt es mit einer gelben Vogelsilhouette oder einem blauen Halbmond markierte örtliche Routen mit elf und 14 Kilometer Länge. Wanderparkplätze stehen am Nord- und Südende des nahen Drüsensees zur Verfügung. Ein guter Orientierungspunkt ist die Gaststätte Brandt. Heimliche Blicke in versteckte Bereiche bietet die hölzerne Besucherplattform inmitten der sumpfigen Uferzone am Schwarzsee. Mit etwas Glück können in der Umgebung seltene Libellen(arten), der scheue Fischadler und der schillernde Eisvogel beobachtet werden. Besonders in den Morgen- und Abendstunden, wenn die ersten oder letzten Sonnenstrahlen des Tages das Wiesental in seiner unendlichen Weite in warmes Licht tauchen, steht die Welt für einen Moment still. Dann spiegelt sich die raue Schönheit des Moores im Farbenspiel der Pflanzen- und Tierwelt.

 

Wertvoller Lebensraum

Der Krebssee gehört mit bis zu sieben Metern Sichttiefe zu den saubersten Seen in Norddeutschland. Er schillert herrlich türkisblau und ist vollständig umgeben von ungestörten bewaldeten Ufern innerhalb des Waldgebietes „Lehmrader Tannen“. Am Rande wachsen stellenweise einige sehr seltene Sumpfpflanzen wie die Binsenschneide. Einen ganz anderen Charakter hingegen besitzt der Schwarzsee, dessen Wasser – wie der Name verrät – trüb und düster ist. Seine braune Färbung stammt von Humusstoffen aus der moorreichen Umgebung. Im angrenzenden Waldkiefern-Bruchwald wachsen/gedeihen die zur Gattung der Heidelbeere gehörende Rauschbeere und der immergrüne Sumpfporst. Auf dem verlandenden algenreichen Lottsee blüht im Sommer die Gelbe Teichrose – in seinen Uferzonen finden sich gefährdete Pflanzenarten wie Sumpffarn, Zungen-Hahnenfuß und Fieberklee. Der Natur zuliebe darf nur an den offiziellen Badestellen am Krebssee und am benachbarten Lütauer See (nördlich Drüsensee) gebadet werden.