Das Salemer Moor mit Seenkette

Idyllisches Kleinod

Im nordöstlichen Zipfel des Herzogtums befindet sich eines der ältesten Naturschutzgebiete und zugleich einer der ersten Kranichbrutplätze in Schleswig-Holstein: das Salemer Moor.

Magisch, verwunschen und von ökologischem Wert: Vor den Toren Hamburgs sind die grünen Oasen oft näher als man denkt. Das rund 690 Hektar große „Salemer Moor mit angrenzenden Wäldern und Seen“ zwischen Ratzeburg und Mustin umfasst eine einzigartige Naturlandschaft, die Lebensraum vieler seltener Tier- und Pflanzenarten ist. Neben Rotbauchunke, Laubfrosch und Kranich können hier 26 verschiedene Torfmoosarten bestaunt werden. Entlang naturnaher Ufer und von urwaldartigen Erlen-Weiden-Bruchwäldern bietet sich zudem ein toller Ausblick auf die Garrenseerinne, ein eiszeitliches, steil eingeschnittenes Talsystem mit drei unterschiedlichen Seen. Der bis zu 23 Meter tiefe Garrensee zählt zu den nährstoffärmsten Seen des Landes. Der Plötschersee hingegen ist nährstoffreich und die Schwarze Kuhle ein saurer und von Huminsäuren braun gefärbter Moorsee.

 

Traumpfade

Das Betreten des Moores ist streng verboten, aber auch vom Weg aus kann der Interessierte allerhand heimische Naturschätze entdecken. Ein rund elf Kilometer langes, gut ausgeschildertes Wegenetz führt durch das charmante Gebiet und um die Seen. Im Süden des Moores gibt es einen Aussichtsturm, der einen zauberhaften Blick auf die einzigartige Landschaft freigibt. Im Norden und im Süden trifft man auf den jeweiligen Wanderparkplätzen auf lehrreiche Infotafeln. Zudem besteht Anschluss an die Radrundtouren „Seenradtour“ und „Naturparktour“ (verlaufen auf dem Dorotheenhofer Weg zwischen Salem und Ratzeburg). Im Sommer laden drei ausgewiesene Badestellen am glasklaren Garrensee zum Verweilen und Schwimmen ein.

 

Wilde Heimat

Das Naturschutzgebiet liegt in der Übergangszone vom feuchten, atlantisch geprägten zum trockeneren, kontinental beeinflussten Klima. So vermischen sich hier Tier- und Pflanzenarten, die entweder an der westlichen oder östlichen Grenze ihres Verbreitungsraumes vorkommen. Unter den im Moor existierenden Tierarten sind vor allem die stark gefährdete Libellenart Große Moosjungfer und der Moorfrosch hervorzuheben. Letztere laden im Frühling zu einem Naturschauspiel der besonderen Art – da sich die männlichen Moorfrösche in ihrer Paarungszeit für wenige Tage blau färben. Darüber hinaus hat das „Salemer Moor“ eine internationale Bedeutung als Lebensraum einer vielfältigen Vogelgemeinschaft und beherbergt unter anderem Zwergschnäpper, Mittelspecht, Rohrdommel und Eisvogel.