Schifferbrüderschaft

21481 Lauenburg/Elbe

Schifferbrüderschaft

Die Tradition der Schifferbrüderschaft reicht bis in das Jahr 1635 zurück. Was heute als buntes und fröhliches Spektakel gefeiert wird, hat in den Ursprüngen eine recht traurigen Anfang.
Gegründet wurde die Schifferbrüderschaft zu Zeiten des 30-jährigen Krieges. Tödliche Krankheiten wie die Pest griffen um sich, Not, Hunger und Armut herrschten. Verstarb dann ein geliebtes Familienmitglied war es vielen nicht möglich die Kosten der Bestattung zu tragen.
Es schlossen sich die ansässigen Schiffer und Schiffsbediensteten zusammen und gründeten die Schifferbrüderschaft von 1653. Gemeinsam zahlten alle in eine Kasse. Verstarb dann ein Familienmitglied konnten so die Kosten übernommen werden. Und genau so wird es noch bis heute gehandhabt.

Freunde in der Noht,
gehen 20 auf ein Loht,
sollte es aber ein harter Stand sein,
so gehen wohl hundert auf ein Quentlein.


Damals waren es die Männer die auf dem Schiff arbeiteten. Sie waren oft viele Wochen nicht zu Hause und verdienten das Geld für ihre Familien. Deshalb war es auch ausschließlich den Männern aus der Schifffahrt und ihren Söhnen vorbehalten, der Brüderschaft beizutreten. Auch wenn heute ebenso Frauen ihren Unterhalt auf einem Schiff verdienen, wird an der Tradition festgehalten und diese gewahrt, seit nunmehr über 383 Jahren.

Heute kann jeder Mann, der das 18. Lebensjahr vollendet hat, und auf Einladung auf dem letztjährigen Schifferball dabei war, seinen Beitrag leisten und Mitglied werden.
Die Älterleute haben den Vorsitz in der Schifferbrüderschaft. Es gibt immer einen ersten und einen zweiten Ältermann. Die Amtszeit beträgt jeweils zwei Jahre. Dann rückt der zweite Ältermann auf die erste Position und es wird ein neuer zweiter Ältermann gewählt.
Ähnlich gehandhabt wird es mit dem Vorstand. Dieser besteht immer aus 12 Schifferbrüdern die jedoch eine 4 Jährige Amtszeit durchschreiten.

Die Satzung der Schifferbrüder wird im „schweinsledernen Buch“ festgehalten. Darin notiert ist aber auch das anfallende Strafmaß z.B. bei Unpünktlichkeit, schlechtem Benehmen oder der „Missbrauch mit dem Bier“. Ebenso enthält es die Gründungsurkunde von 1635.
Die Mitgliedsbeiträge werden jährlich in der hölzernen Lade entrichtet.

Im Elbschifffahrtsmuseum in Lauenburg sind ebenfalls Objekte der Schifferbrüderschaft ausgestellt, die jährlich für den Festakt in gebrauch sind. Dies sind zwei silberne Pokale, Gehorsamshölzer und eine kleine silberne Wechselschale.

 

Kontakt

Schifferbrüderschaft Lauenburg Elbe von 1635

Elbstraße 130
21481 Lauenburg/Elbe