Wenn blaue Frösche den Frühling küssen

(12.03.´2015) Die Sonne streichelt die blasse Winterhaut, das erste zarte Grün zeigt sich und die Vögel singen ihn unbeirrt ein: den Frühling! Im schönen Herzogtum Lauenburg im Südosten Schleswig-Holsteins erwachen „Herzogs Naturschätze“ zum Leben. Blühende Anemonenteppiche, bunte Knicks und blaue Frösche berauschen mit ihrem Farbspiel. Unter dem Motto „Herzogs Naturschätze" öffnet die Region ihre „Schatzkammer Natur“ und präsentiert ausgewählte Naturschätze, die zu besonderen Naturerlebnissen einladen. Die passende „Schatzkarte" dazu sowie viele weitere Tipps gibt es auf www.herzogtum-lauenburg.de/herzogs-schaetze-natur.

Das Auto ist schnell gepackt, ein Paar feste Wanderschuhe, wetterfeste Kleidung, ein kleiner Rucksack und schon ist man in einer knappen Stunde von der Metropole Hamburg mitten in der Natur – im Herzogtum Lauenburg. Hier blüht der Frühling in bunten Farben und die Reise durch den Naturpark Lauenburgische Seen kann beginnen. Vielseitige und gut ausgeschilderte Wanderrouten erschließen die Naturlandschaft rund um Ratzeburg, Mölln, Lauenburg und Geesthacht sowie über das hügelige Gelände der eiszeitlich geprägten Landschaft.

Frühlingshafte Zeitreise am Mechower See
Starten wir unsere Tour von Nord nach Süd und beginnen wir bei Ratzeburg am Mechower See. Hier blühen die Schlehen in der weitläufigen Knicklandschaft. Hübsch anzusehen, wie sich ihre weißen Blüten von dem frischen Grün abheben. Am besten erkennt man das rund um den Aussichtsturm am Nordwestufer, der besonders zu den Vogelzugzeiten einen Ausflug lohnt. Wer Glück hat, kann den Seeadler beobachten, wie er majestätisch seine Kreise über den See zieht. Wahrscheinlicher aber ist eine Begegnung mit den zahlreichen Enten- und Gänsearten, die zu dieser Jahreszeit hier brüten. Bei einer Seeumrundung begibt man sich gleichzeitig auf Zeitreise, denn hier verlief einst die innerdeutsche Grenze.

Blaue Frösche im Moor
Nach diesen ersten Frühlingseindrücken geht es weiter zum Salemer Moor in der Nähe von Ratzeburg. In diesem Moor, seinen Feuchtgebieten und den Verlandungszonen der Seen tummeln sich wahre Spezialisten. Einer davon ist der Moorfrosch. Er ist besonders phantasievoll, was seine Fortpflanzung anbelangt. Denn er färbt sich während der Paarungszeit blau und leuchtet damit dem Weibchen den Weg. Der recht zierliche, eigentlich braun gefärbte Frosch ist vom Beobachtungsturm am Moorrand gut zu sehen. Man trifft ihn übrigens auch am Grundlosen Kolk in Mölln an.

Beim Spaziergang durch das Salemer Moor sollte man sich Zeit nehmen, denn in diesem ältesten Naturschutzgebiet Schleswig-Holsteins gibt es zahlreiche seltene Pflanzen und Tierarten zu sehen. Nicht nur das Hochmoor, auch die naturnahen Mischwälder und Seen laden zu Entdeckungen ein. Abgeschiedenheit und Ursprünglichkeit sind wie geschaffen für Wanderer, die Ruhe und Besinnung suchen. Der Rundweg durch die Garrenseerinne könnte dabei genau die richtige Wahl sein: Er führt zum Garrensee, Plötschersee und zur Schwarzen Kuhle. Die von Wald umgebenen Eiszeitseen und der Verbindungsgraben entführen in verwunschene Landschaften aus geheimnisvollen Legenden.

Adam und Eva im Hellbachtal
In der Nähe von Mölln liegt das Hellbachtal. Ein sechs Kilometer langer Rundwanderweg führt durch dieses eiszeitliche Tunneltal. Man grüßt „Adam“ und „Eva“, zwei eigenwillig miteinander verwachsene Eichen, die sich als Fotomotiv großer Beliebtheit erfreuen. Hölzerne Plattformen führen über moorige Böden, deren Grund sich nicht mehr erkennen lässt: Drachenwurz und weitere Pflanzen haben ganze Arbeit geleistet. Im Frühjahr ist hier der Schwarzspecht eindrucksvoll zu hören und auch gut zu sehen. Daneben erklingt das fröhliche Singen von Meisen oder Buchfinken. Wilde Orchideen verwandeln die weitläufigen Wiesen in ein buntes Farbenmeer. Auf seinem Beutezug zieht der Fischadler über den nahegelegenen Drüsensee seine Kreise und lässt sich mit Glück und Geduld dabei beobachten.

Knicklandschaft am „Grünen Band“
Langenlehsten, etwas weiter südlich gelegen, rundet den Frühjahrsspaziergang durch das Herzogtum Lauenburg ab. Auf den Spuren der Radrundwege „Grenztour“ oder „Alleen und Herrenhäusertour“ führt die Strecke entlang des „Grünen Bandes“ durch eine wunderschöne Knicklandschaft. In der Abgeschiedenheit der damaligen Grenze konnte sich die Natur ungestört entwickeln und offenbart sich heute in ihrer ganzen Schönheit.

Unterwegs mit dem Naturfotografen
Wer mehr über Fauna und Flora dieser besonderen Landschaft erfahren möchte, den entführt Naturfotograf Wolfgang Buchhorn im Frühjahr auf Exkursionen durchs Hellbachtal (18. April), entlang des Ratzeburger Küchensees (10. Mai) oder des Gudower Sees (16. Mai). Am 7. Juni durchstreift er mit seinen Exkursionsteilnehmern das Salemer Moor. Eine Wildkräuterwanderung mit Verkostung steht am 9. Mai am Hohen Elbufer auf dem Programm. Mit der Försterin geht es durch den Frühlingswald. Die Termine und weitere Informationen gibt es auf www.herzogtum-lauenburg.de/herzogs-schaetze-natur sowie im Tourismuszentrum „erlebnisreich“ unter Tel. (0 45 42) 85 68 60.

Pressekontakt: Carina Jahnke, Tel. (0 45 41) 80 21 13, jahnke@hlms.de